Dass mir Sarah direkt total bekannt vorkam ist kein Wunder, denn es gibt und gab nur sehr wenige Läden in Stuttgart in denen sie nicht gearbeitet hat! Man schwelgt schnell in Erinnerungen wenn sie zum Beispiel vom „Maria“ oder „Switzerland“ erzählt.
Doch Sarah ist nicht nur stadtbekannte Barkeeperin, sondern auch Mutter von 3 Kindern und –– inzwischen sogar stolze Oma!
„Coucou“ heisst übersetzt einfach „Hallo“ und der Name passt so gut, denn man wird direkt offen und freudig begrüßt, wenn man den super stylischen Laden in der Schloßstraße betritt.
Die hausgemachten Empanadas zu bestellen ist hier auf jeden Fall zu empfehlen –– Sarah hat mit großer Ausdauer so lange am Rezept getüftelt, bis sie perfekt waren!
Ob morgens zum kleinen Frühstück, Mittags im Schatten des schönen kleinen Hinterhofs oder Abends zum Warm Up vor dem Ausgehen –– im Coucou ist man jederzeit richtig & willkommen.
Liebe Sarah, erzähle mir doch etwas über dich und deinen bisherigen Werdegang.
Sarah: „Ursprünglich komme ich aus Frankreich, lebe aber seit meinem 6.Lebensjahr in Deutschland. Mit 19 Jahren kam ich nach Stuttgart mit dem Plan, hier auf die Schauspielschule zu gehen.
Meinen ersten Gastro-Job hatte ich sozusagen direkt beim Aussteigen aus dem Zug. Ich sah ein Bahnhofscafé und dachte direkt „ach, da frage ich mal“. Ich brauchte ja Job und Wohnung um studieren zu können. So startete ich also direkt dort in der Frühschicht.
Irgendwann bin ich dann zusätzlich im unbekannten Tier gelandet, dh ich hatte auch noch einen Nacht-Job. Das war zwar super anstrengend, dafür aber gut kompatibel mit dem Theater spielen.
Da ich relativ früh Mama geworden bin, habe ich allerdings die Schauspielerei irgendwann aufgeben und es zog mich bald wieder zurück in die Gastro. Es waren anstrengende Jahre, aber ich war damals froh als alleinerziehende Mama so unseren Unterhalt gut bestreiten zu können.
Ich habe in so vielen Läden gearbeitet, dass ich sie kaum mehr alle zusammen bekomme. Ich arbeitete im Maria, im Switzerland, Rohbau, Bravo Charlie ,… Gegen Ende war es die Apotheke, Wizemann, Cape Collins. Und wie gesagt, zwischendrin gab es noch viele weitere Cafés die mir nun gar nicht alle auf Anhieb einfallen.“
Wie kam die Idee zum "Coucou"?
Sarah: „Die Freude in der Gastro zu arbeiten, kam über die Jahre. Sie war immer eine interessante Welt für sich. Ich hatte viele tolle Chefs, die mich mit ihrem Wissen begeisterten. Auch die Warenkunde hat mich schon immer sehr interessiert und an wie vielen Schräubchen man zu drehen hat, damit ein Laden ein Gesicht hat.
Ich finde es spanend, wie jeder Spot und jeder Laden so sein eigenes Klientel findet.
Es war schon ein kleiner Traum, einen leeren Laden komplett selbst zu gestalten, eigene Sachen zu entwickeln: "Wie soll er aussehen, was soll er bieten, von was habe ich immer geträumt…"
Das „Coucou“ ist aus einer Mischung vieler verschiedener Inspirationen und jeder Menge Erfahrung entstanden.“
Was magst du an Stuttgart?
Sarah: „Als ich Ende der 90er nach Stuttgart gekommen bin, war hier eine ganz besondere Aufbruchstimmung. Neue Bars und Clubs sind aus dem Boden geschossen und wurden allesamt super angenommen –– diese Begeisterung hat mir super gefallen. Inzwischen hat die Stadt meiner Meinung nach etwas an diesem Charakter verloren, aber ich liebe sie nach wie vor.
Ich habe es ultra genossen, die Kinder hier groß zu ziehen und hatte auch nie den Wunsch woanders hin zu gehen.
Zu den Stuttgartern Zugang zu finden, ist manchmal vielleicht etwas schwer. Doch hat man hier Freunde gefunden, dann sind sie super treu und verlässlich.“
Vielen Dank, liebe Sarah, für das Interview. Auf ein baldiges Coucou im "Coucou"! "
Coucou
Schloßstraße 63a
70176 Stuttgart
Di - Sa 10 - 22 Uhr
So 10 - 16 Uhr
share on
Das könnte dich auch interessieren